Uwe Gina´s Papa
Als meine Tochter tödlich verunglückte, war das für mich unfassbar.
Die Endgültigkeit nicht ansatzweise zu begreifen.
Nach meinem Gefühl ist es wichtig, für die Unfallopfer, wenn der Verursacher sich menschlich darstellt. Dies bedeutet für mich, dass er sich mit dem Geschehenen ehrlich auseinander setzt, eine Seele und Herz zeigt, also sich nicht in den Mittelpunkt des Universums stellt. Sein Mitgefühl und Reue dem Unfallopfer gegenüber vermittelt.
Mir ist durchaus bewusst, dass das nicht einfach ist die richtigen Worte zu finden, aber soviel Persönlichkeit sollte jeder aufbringen der in menschlichen Gemeinschaften lebt, zu zeigen dass man Verantwortung für sein Handeln übernimmt.
Nicht ist schlimmer als das Gefühl vermittelt zu bekommen, dass das eigene Unglück oder der Tot eines Angehörigen, von dem Verursacher mit Gleichgültigkeit behandelt wird.
Dieses Gefühl habe ich leider von dem Unfallverursacher brutal vermittelt bekommen, was für mich so verstanden wird, dass der Tot meiner Tochter ihn nicht interessiert und das Leben meiner Tochter für ihn nicht zählt. Ich möchte hier nur appellieren, dieses Gefühl bei den Verunglückten und Hinterbliebenen nicht entstehen zu lassen.
Mir ist durchaus bewusst, dass jeder in die Situation kommen kann einen Unfall zu verursachen, sei es durch Selbstüberschätzung oder durch Missachtung der STVO.
Und wenn man Ehrlich zu sich selber ist, ist jeder schon einmal in so einer Situation gewesen.
Wie oft stand man schon im Stau oder aber hat Verkehrsmeldungen gehört, und in seinem Alltag nimmt man sie nur Oberflächlich wahr, ohne sich bewusst zu machen, dass dahinter durchaus Einzel Schicksale stehen können und man im nächsten Moment zu diesen dazu gehören könnte.
Natürlich ist es für die Seele nicht gesund nur mit Schwermut und der tiefen Erkenntnis durchs Leben zu gehen, das sich im nächsten Moment alles ändern kann. Aber grade in unserer heutigen schnelllebigen und teilweise doch sehr Oberflächlichen Zeit, sollte sich jeder die Zeit nehmen auch mal stehen zu bleiben und nicht alles für Selbstverständlich zu empfinden. Denn das ist es nicht!!
Es kann jeden treffen, egal auf welcher Seite!!!
Entscheidend ist jedoch: Wie gehe ich damit um?
Ich betrachte mich durchaus als positiven Menschen, der sehr lebensbejahend ist.
Diese Eigenschaft hat meine Tochter Gina mit mir geteilt.
Jeder muß die Art und Form seiner Trauerbewältigung für sich finden, es gibt hier kein Patentrezept. Ich habe mir nicht die Frage gestellt: WARUM und WIESO ausgerechnet Gina.
Weil kein Mensch der Welt mir darauf eine befriedigende Antwort geben könnte.
Ich kann nur mit dem Verlust meiner Tochter Gina leben, in dem ich sie mir so nahe wie Möglich in meinem Herzen und meinen Gedanken bei mir habe.
So als ob sie im nächsten Moment lachend und lustig wie immer zu mir kommt und sagt: Hallo Papa!
Keine schrecklichen Bilder über ihre letzten Minuten oder, oder, oder………………………………..!
Sonder wie ich sie erlebt habe und erleben durfte.
Auch wenn ich Hundert Jahre werden sollte, habe ich immer noch eine 17 jährige Tochter und sie wird so frisch in meinem Kopf und meinem Herzen sein, wie eh und je.Das ist ein schönes Gefühl.